Wenn es um den Handel mit Kryptowährungen geht, dann ist häufig von sogenannten Wallets die Rede. Doch was ist das eigentlich und wofür braucht man eine Wallet?
Eine Wallet ist eine Art digitale Geldbörse für Kryptowährungen. Wenn Sie eine Wallet besitzen, dann können Sie damit
- Kryptowährungen empfangen (von anderen Personen oder von beliebigen Börsen)
- Kryptowährungen aufbewahren (egal, ob nur für ein paar Sekunden oder über viele Jahre)
- Kryptowährungen versenden (an andere Personen, an Börsen, an Händler usw.).
Dabei ist eine Wallet immer nur für eine Währung da. Mit einer Bitcoin-Wallet können Sie entsprechend Bitcoins empfangen, Bitcoins aufbewahren und Bitcoins versenden. Sie können mit einer Bitcoin-Wallet, aber keine Ether oder Litecoin empfangen. Sollten Sie das versuchen, gehen die gesendeten Coins sehr wahrscheinlich verloren.
Wichtiger Hinweis: Der Kauf von Kryptowährungen birgt sehr hohe Risiken. Bitte beachten Sie, dass die Verantwortung für den Handel mit Kryptowährungen ausschließlich in Ihrer Verantwortung liegt. Wer am Kauf von Kryptowährungen oder an Wallets interessiert ist, erhält von uns nur eine Orientierungshilfe.
Insofern ist eine Wallet zwar mit einer Geldbörse vergleichbar, aber eben deutlich komplizierter als ein echter Geldbeutel. Währungen reinlegen, aufbewahren und wieder rausnehmen ist bei einem normalen Portmonee kein Problem. Möchten Sie das gleiche jedoch bei einer Wallet für Kryptowährungen machen, funktioniert das etwas anders.
Um Coins an eine Wallet zu senden, müssen diese an die Adresse der Wallet geschickt werden. Eine Adresse ist eine lange Kette aus Buchstaben und Zahlen und sieht z. B. für eine Ethereum-Wallet ungefähr so aus: „0xBc8e48e9f3bBb4A1227eb0e1327C6600dB27b2A3“.
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Eine korrekte Adresse gehört immer zu genau einer Wallet. Dadurch können Coins, die Sie übertragen möchten, einer Wallet eindeutig zugeordnet werden.
Folgendes sollten Sie beachten, wenn Sie Kryptowährungen, egal ob z. B. Bitcoin, Ethereum, Ripple, Monero, Stellar oder Cardano, zwischen Wallets hin und her transferieren möchten:
- Wenn Sie Währungen an Ihre Wallet schicken (z. B. von einer Börse) dann senden Sie Bitcoin nur an Bitcoin-Adressen, Ripple nur an Ripple-Adressen, Litecoin nur an Litecoin-Adressen usw. Sollten Sie die Adressen verwechseln, können Sie Ihre Coins verlieren.
- Prüfen Sie beim Senden von Währungen doppelt, ob Sie die Coins an die richtige Adresse senden. Sie dürfen kein Zeichen der Adresse aus Versehen löschen oder eins hinzufügen. Wenn Sie sich bei diesem Vorgang nicht sicher sind, senden Sie (als Test) zuerst immer nur einen kleinen Betrag.
- Möchten Sie Währungen länger in Ihrer Wallet aufbewahren, dann wählen Sie eine möglichst sichere Wallet. Und, mindestens genauso wichtig, verlieren Sie Ihr Passwort nicht. Denn, wenn Sie kein Passwort mehr haben, dann haben Sie keinen Zugriff mehr auf Ihre Coins.
- Wenn Sie Kryptowährungen aus Ihrer Wallet versenden, dann achten Sie auf die Gebühren. Geld aus einem Portmonee rauszunehmen kostet in der Regel gar nichts. Coins aus Ihrer Wallet zu versenden kostet manchmal fast gar nichts, kann aber auch mal (unabhängig vom gesendeten Betrag) 10 Euro oder mehr kosten.
Aber wie kommt man eigentlich an so eine Wallet? Es gibt verschiedene Arten von Wallets – Online-Wallets, Software-Wallets und Hardware-Wallets.
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Online-Wallets – die einfache Variante
An Online-Wallets kommt man oft ohne was Besonderes dafür zu tun. Wenn Sie sich beispielsweise bei einer Krypto-Börse, wie Coinbase∗, LiteBit∗ oder Binance∗ anmelden, dann stehen Ihnen dadurch sofort Wallets für diverse Kryptowährungen zur Verfügung.
Die drei oben genannten Börsen für Kryptowährungen stellen Ihnen für viele Währungen, die dort jeweils gehandelt werden, sogenannte Online-Wallets zur Verfügung. Wählen Sie dort Coins aus und kaufen diese, dann landen die digitalen Münzen nach dem Kauf zunächst in so einer Wallet. Das ist praktisch und erleichtert die ersten Schritte im Handel mit Kryptowährungen.
Aber leider sind Kryptobörsen auch interessante Angriffsziele für Hacker. Außerdem kann man nie ganz sicher sein, ob man jeder Börse dauerhaft vertrauen kann. Deswegen empfehlen wir, die Online-Wallets der Börsen nur für kürzere Zeiträume oder sogar nur für den Handel mit Kryptowährungen zu nutzen.
Zur dauerhaften Speicherung von gekauften Währungen hingegen, sind Online-Wallets nicht die beste Lösung. Stattdessen sollten Sie sich eine Wallet besorgen, zu der nur Sie den „private key“, also den privaten Schlüssel, haben.
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Der private Schlüssel (den Sie sich als lange Kette aus Zahlen und Buchstaben vorstellen können) ist immer erforderlich, wenn man auf die Coins in einer Wallet zugreifen möchte. Das heißt, um mit den Coins etwas zu bezahlen oder diese einfach nur an eine andere Wallet zu senden, benötigt man diesen Schlüssel.
Bei den Online-Wallets der Kryptobörsen besitzen nur die Börsen diesen privaten Schlüssel. Besser ist es, wenn Sie für Ihre Coins den privaten Schlüssel besitzen und diesen natürlich auch sicher aufbewahren.
Viele Kryptowährungen haben eigene Websites, auf denen sie Software-Wallets zum Download anbieten. Diese können Sie auf Ihrem PC oder Smartphone installieren und dafür nutzen, um Währungen zu empfangen, zu speichern oder mit Ihren Währungen etwas zu bezahlen. Die privaten Schlüssel gehören dann Ihnen.
Hardware-Wallets – die Lösung für mehr Sicherheit
Eine, aus unserer Sicht jedoch deutlich besser gegen Schadsoftware gesicherte Variante, sind sogenannte Hardware-Wallets. Denn bei diesen Wallets haben Sie ein externes Gerät, mit dessen Hilfe Sie Ihre Coins komplett verwalten können.
Das Gute ist, dass ein Hacker an eine Hardware-Wallet nur herankommt, wenn er bei Ihnen einbricht. Sie hingegen haben die Hardware-Wallet z. B. neben dem Laptop liegen und können mit den darauf gespeicherten privaten Schlüsseln und einem zusätzlichen Pin-Code auf Ihre Kryptowährungen zugreifen.
Zum Test so einer Hardware-Wallet haben wir uns das Ledger Nano S∗ bestellt, weil dieses vergleichsweise viele Währungen managen kann und auch preislich attraktiv ist. Folgende Kryptowährungen können Sie damit unter anderem verwalten:
- Bitcoin (BTC), Litecoin (LTC), Ethereum (ETH), Ripple (XRP), EOS, IOTA (MIOTA), Monero (XMR), NEO, Ontology (ONT), Vechain (VET), Waves, Lisk (LSK), Wanchain (WAN), Stellar (XLM), Dash, Dogecoin (DOGE), Stratis (STRAT), Bitcoin Cash (BCH), Ark, Zcash (ZEC), Viacoin (VIA), Vertcoin (VTC), Digibyte (DGB), Pivx und Qtum
Read more: Erfahrung mit dem Ledger Nano S – Coin-Ratgeber.de
Hinzu kommen sehr viele ERC-20-Token, die über Website MyEtherWallet in Kombination mit dem Ledger Nano S aufgerufen und genutzt werden können. Beispiele für solche ERC-20-Token sind (um nur eine sehr kleine Auswahl zu nennen):
- Tether (USDT), Golem (GNT), Maker (MKR), OmiseGo (OMG), 0x (ZRX), TrueUSD (TUSD), DENT, Dragonchain (DRGN), Aigang (AIX), Tron (TRX), Unikoin Gold (UKG), Request Network (REQ), Basic Attention Token (BAT), Feathercoin (FTC), WaBi, Chronobank (TIME), AppCoins (APPC), Humaniq (HMQ) oder Po.et (POE)
Ein vollständige Liste aller aktuell unterstützten Währungen finden Sie auf der offiziellen Seite von Ledger∗. Sobald neue Kryptowährungen hinzukommen, werden diese auf der genannten Website aktualisiert.
Die Hardware-Wallet Ledger Nano S∗ hat uns überzeugt, weil sie mit einer gut verständlichen Anleitung geliefert wurde und beim Test mit verschiedenen Währungen alles problemlos funktioniert hat. Die Benutzung sieht kurz zusammengefasst so aus:
- 1) Ledger Nano S an USB-Port anschließen und mit einer individuellen bis zu 8-stelligen Pin entsperren
- 2) offizielle Software Ledger Live öffnen (muss zuvor einmal installiert werden)
- 3) Portfolio ansehen, Währungen senden (über Send) oder Währungen empfangen (über Receive)
- 4) Ledger Nano S wieder vom PC trennen
Die Verwendung im Alltag ist relativ praktisch, da man neben dem Gerät selbst und der kostenlosen Software Ledger Live nichts mehr benötigt.
Darüber hinaus erzeugt das Gerät im Verlauf der Einrichtung einen individuellen Sicherheitsschlüssel (bestehend aus 24 Wörtern). Mit diesem Schlüssel ist es möglich alle Coins zu retten, für den Fall, dass Sie Ihre Pin vergessen oder auch für den Fall, dass das Ledger Nano S mal nicht mehr funktionieren sollte.
Natürlich müssen Sie sowohl das Gerät als auch den 24-Wort-Schlüssel sicher vor Diebstahl und Verlust schützen. Falls Sie sich die Pin zum Gerät aufschreiben, sollte auch dieser Zettel nicht verloren gehen oder in falsche Hände geraten. Denken Sie immer daran, dass es hier um Ihr Geld geht, das bei zu wenig Achtsamkeit plötzlich einfach weg sein könnte.
Hinweis: Wenn Sie das Ledger Nano S kaufen möchten, empfehlen wir den direkten Kauf über den französischen Hersteller Ledger∗. Alternativ, um die Lieferung vielleicht auch ein oder zwei Tage früher zu bekommen, können Sie das Gerät auch bei Amazon oder einem anderen Online-Händler bestellen. Keiner der Anbieter ist grundsätzlich günstiger oder teurer. Die Preise variieren ständig, so dass sich ein Preisvergleich zum Kaufzeitpunkt auf jeden Fall lohnt.
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